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Mit Druck und Stress umgehen – Teil 1: Die Sinne schützen

Wir können oft nicht so friedlich und stressfrei leben, wie wir uns das vielleicht wünschen. Unser Beruf, Beziehungen, Gesundheit, der Haushalt, die Wohnumgebung und vieles mehr verlangen uns oft mehr ab als uns lieb ist. Da ist es sehr wertvoll, wenn wir uns Strategien und Routinen erarbeiten, wie wir unsere Nerven schützen und idealerweise in unsrer Mitte ruhen können. Dazu haben wir Ideen gesammelt, die wir hier im Blog nach und nach vorstellen möchten. Und wir freuen uns natürlich, wenn Sie uns Ihre Erfahrungen oder Anregungen mitteilen!

Es gibt bekanntlich verschiedene Arten von Stress, z.B. Zeitstress (Hektik, viele Aufgaben in kurzer Zeit), emotionaler Stress (Interessenskonflikte, Streit, Verlust, . . . aber auch Erfreuliches wie eine Geburtstagsfeier,. . . ) und körperlicher Stress (durch Schmerzen, körperliche Symptome, Kälte, Hunger, . . . ) und diese verschiedenen Arten von Stress summieren sich und bewirken insgesamt hohe Level an Stresshormonen mit allen unangenehmen Folgen. Diesen Gesamtstress können wir verringern, wenn wir gezielt unsere körperlichen Sinne schützen und ihnen bewusst guttun.

Unser Gehör schützen

Unangenehme Geräusche begegnen uns oft: am Arbeitsplatz, wenn wir unterwegs sind, sogar zu Hause, wenn Mitbewohner, Nachbarn oder Straßenlärm die ersehnte Ruhe stören. Anstatt sich zu ärgern und zu leiden, verwenden viele HSP Kopfhörer mit schöner Musik nach eigenem Geschmack, oder mit Rosa Rauschen. Auch Gehörschutz (Ohrstöpsel) können eine gute Möglichkeit sein. Es müssen nicht die Ohropax aus Wachs sein; es wurden in den letzten Jahren sehr viele unterschiedliche Produkte entwickelt, in verschiedenen Materialien und Größen. Wenn Sie sich damit befassen möchten, so können Sie unseren Ohrstöpsel-Test ansehen, dort finden Sie auch Infos zu Bezugsquellen. Es gibt auch Ohrstöpsel nach Maß; Ihr Ohrenarzt kann Sie da sicher beraten.

Unsere Augen und visuelle Wahrnehmung schützen

Menschen, die meditieren, tun dies meist mit geschlossenen Augen. Oft ist uns gar nicht bewusst, wie viele Reize und Infos wir ständig mit den Augen aufnehmen. Den ganzen Tag empfangen wir mit den Augen Botschaften, von Bildschirmen, Schildern, Texten, Gesichtern, Gesten, und vielem mehr. All das wird von unserem Gehirn registriert, bewertet, verarbeitet und teilweise gespeichert. Gönnen Sie sich und Ihren Augen bewusst regelmäßig Ruhe. Schon ab und zu für eine Minute die Augen zu schließen und ruhig zu atmen kann helfen, den Stresslevel zu senken. Wenn wir in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind, können wir das Handy in der Tasche lassen und auch darauf achten, nicht alles zu lesen, was auf Plakaten und Schildern an uns vorbeizieht. Denn das alles wird vom Gehirn registriert, es bewirkt Assoziationen, weiterführende Gedanken und oft auch Emotionen. Es tut gut, vor der ständigen Informationsflut bewusst immer wieder die Augen zu schließen und die innere Stille zu suchen.

Essen und Trinken

An Tagen mit vielen Terminen und Aufgaben schnell irgendwo irgendwas zwischendurch essen – wer kennt das nicht? Oft ist uns nicht bewusst, wie sehr wir unseren Stresslevel und unser Wohlbefinden mit Essen und Trinken beeinflussen. Im Ayurveda und in der TCM wird empfohlen, warm zu essen und zu trinken, auch an warmen Tagen. Jedenfalls nichts Eiskaltes. Denn der plötzliche Kältereiz ist ein Stress für die Nerven im Körperinneren, und wie gesagt – psychischer und körperlicher Stress summieren sich.
Manche Nahrungsmittel vertragen wir vielleicht schlecht, ohne allergisch zu sein, aber der Körper tut sich schwer mit dem Verdauen. Wenn wir da achtsam sind, können wir unserem Körper und unsren Sinnen den Alltag sehr erleichtern.

Berührungen, angenehme und weniger angenehme

Eine der besten Möglichkeiten zum Entspannen ist eine sanfte Massage. Vielen HSP ist es wichtig, den Masseur oder die Masseurin gut auszuwählen. Denn es kann sein, dass sie sich von der Behandlung schnell bedrängt oder überreizt fühlen. Da tut es gut, wenn wir uns frei fühlen Feedback zu geben, etwa ob der Druck passt und was angenehm ist und was nicht. Auch nehmen manche Hochsensible die Persönlichkeit des Masseurs oder der Masseurin durch die Berührungen recht deutlich wahr. Somit kann ein unausgeglichener oder nicht menschenfreundlicher Masseur irritierend und gar nicht entspannend wirken, auch wenn sich dieser bemüht, nett und freundlich zu sein. Doch wenn wir uns geborgen, gut aufgehoben und wohl fühlen, kann eine Massage Entspannung und Erleichterung bringen, die sogar viele Tage lang anhalten.

Auch wenn Sie nicht die Zeit oder das Geld für Massagen haben, gibt es Möglichkeiten, Ihrem Tastsinn gut zu tun. Achten Sie zum Beispiel darauf, was Sie den Tag über alles berühren und überlegen Sie, wie Sie das sanfter und angenehmer gestalten können. Ist der Bürostuhl am Arbeitsplatz für Ihren Körper passend? Vielleicht können Sie ihn so einstellen, dass er noch besser zu Ihrem Körper passt. Falls das Material nicht so angenehm ist, können Sie eine kuschelige Decke darüber breiten. Wie sieht es mit Ihrem Bett aus? Wählen Sie Kissen und Materialien, die Ihnen Geborgenheit vermitteln. Das gleiche gilt für die Kleidung, die Sie den ganzen Tag tragen. Kratzende Materialien oder Etiketten sind zwar winzig kleine unangenehme Reize, die leicht auszuhalten sind, doch über den ganzen Tag hinweg kommt eine Menge zusammen. In Materialien, die sich rundum angenehm auf der Haut anfühlen, haben Sie so in Summe an einem Tag viel weniger Irritationen und mehr Wohlgefühl.
Gehen Sie liebevoll und achtsam mit Ihrem Körper um und erfreuen Sie Ihre Sinne, wo es geht.

Ich wünsche Ihnen eine friedliche und angenehme Zeit!

Adrienne
Plattform zartbesaitet

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